Die Stadt liegt 344 km nördlich des Polarkreises und etwa auf dem gleichen Breitengrad wie Alaska.

Schon vor längerer Zeit hat mich Laura gefragt, ob ich zusammen mit Noah und ihr nach Tromsø reisen würde. Sie wollte mit uns ihre Freundin Lola besuchen, die in der Nähe mit Schlittenhunden arbeitet. Die Winterferien boten sich dafür an, da wir in dieser Zeit einerseits eine Tour mit den Schlittenhunden unternehmen könnten und andererseits eine gute Chance hätten die Nordlichter zu sehen. Begleitet hat uns Lotta, die 13-jährige Tochter von Lauras Freunden.
Auf diese Reise habe ich mich ganz besonders vorbereitet. Im Internet fand ich Blogbeiträge über Tromsø (https://www.mrandmrsheigl.com/tromso-norwegen-arktis/), Erklärungen zur Entstehung der Nordlichter und Tipps zum Fotografieren, außerdem Infos zu Apps, die diese anzeigen und viel Wissenswertes über das Land (https://www.neuschnee.no/blog/lebensmittelpreise-in-norwegen#lebensmittelpreise-in-norwegen).
Die „Gebrauchsanweisung für Norwegen“ hat mir Laura zu Weihnachten geschenkt. Das Buch habe ich in kürzester Zeit „verschlungen“.

Nun war ich ganz gespannt, was uns erwarten würde:
– Werden wir die Nordlichter sehen?
– Wird es wirklich tagsüber überhaupt nicht hell?
– Wie kalt wird es tatsächlich sein?
– Reichen unsere Kleidungsstücke oder werden wir frieren?
– Ist der Mietwagen mit Spikes ausgestattet?
– Wie wird die Fahrt mit den Schlittenhunden sein?
Da unser Flug geändert wurde, mussten wir schon sehr früh aufstehen, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Unser Gepäck konnten wir selbst aufgeben, obwohl wir keinen Direktflug hatten. Alles hat super geklappt, auch bei der Sicherheitskontrolle ging es sehr schnell und das, obwohl es der 1. Ferientag war.
Unser Start am BER verspätete sich allerdings und wir mussten auch noch einen Zwischenstopp bei der Enteisungsstation einlegen. Dadurch flogen wir verspätet los und landeten in Frankfurt genau zu Beginn des Boardings für unseren Weiterflug. So konnten wir bei unserer Ankunft am Gate ohne Wartezeit sofort zum Zubringerbus laufen. Unser Anschlussflug dauerte knapp dreieinhalb Stunden.
Hier fliegen wir gerade an Oslo vorbei:

Aus dem Fenster konnte ich zugefrorene Flüsse sehen.
Kurz vor der Landung:

Nachdem wir eine ganze Weile auf unser Gepäck gewartet hatten, mussten wir feststellen, dass es nicht mitgekommen ist. Aufgrund der kurzen Umsteigezeit war das fast zu erwarten. Allerdings scheint es auch daran gelegen zu haben, dass das Flugzeug voll besetzt war und deshalb kein Platz für mehr Gepäck war. Anscheinend waren alle Passagiere aus Berlin betroffen. Deshalb holten wir erst einmal unseren Mietwagen ab, der glücklicherweise mit Spikes ausgestattet war.

Unsere Ferienwohnung liegt in der Nähe des Flughafens auf Tromsøya (Insel von Troms). Sie war bei unserer Ankunft wunderbar warm und ist im Bad sogar mit Fußbodenheizung ausgestattet!
Das ist der Blick aus unserem Wohnzimmer:

Wie man sehen kann, ist es tagsüber hell (9:40 Uhr).
Nach kurzer Recherche fuhren wir zum Einkaufen. Durch meine Reisevorbereitungen war ich von den Preisen weniger geschockt und bei manchen Dingen eher überrascht, dass sie doch recht günstig waren. So kostete tiefgefrorenes Pangasiusfilet (900g) umgerechnet 7,40 €, eineinhalb Liter Orangensaft 1,85 €, 400g Erdbeermarmelade 3,71 € und 375 g Butter 4,41 €. Der Kaffee war im Angebot, wenn man 2 Packungen mit insgesamt 500 g kauft, machte das 5,58 €. Für Zahnbürsten bezahlten wir jeweils 3,20 €, was wir aber von der Fluggesellschaft bereits wiederbekommen haben.
Als wir um ca. 18 Uhr zurückkamen, war die Stimmung auf unserer Terrasse etwas mystisch.

Abends haben wir herausgefunden, dass unser Gepäck inzwischen in Oslo ist und gegen Mittag ankommen soll.
Deshalb erkundeten wir am nächsten Morgen erst einmal das Stadtzentrum. Es gibt unter der Stadt ein richtiges Tunnelsystem mit mehreren Kreisverkehren und abzweigenden Straßen. Irgendwann steht man plötzlich vor einer Schranke mit einem Parkscheinautomaten. Danach kommen wieder einige Abzweigungen und verschiedene Parkräume, die sich jeweils hinter riesigen dicken geöffneten Toren befinden. Wir folgten dem Tipp von Tamara und Daniel (https://193challenge.at/tromsoe-unsere-tipps-fuer-einen-aufenthalt-in-der-stadt-der-polarlichter/) und parkten hier.
Anschließend liefen wir in Richtung Hafen und schlenderten durch die zum Teil noch weihnachtlich beleuchteten Straßen. Dabei konnten wir immer wieder sehen, wo die Gehwege beheizt werden. Mit dem Kehren wäre man hier nämlich völlig überfordert. Außerdem kamen wir an der Bibliothek mit ihrer bemerkenswerten Architektur vorbei. Früher wurde dieses Gebäude als Kino genutzt.







Da inzwischen unser Gepäck angekommen war, fuhren wir nun zum Flughafen um es abzuholen.
Diese Skulptur steht direkt vor dem Gebäude.

Wie man hier sehen kann, geht die Sonne schon fast unter. Es ist gerade 14:10 Uhr. Sonnenaufgang war übrigens um 9:30 Uhr.
Am Nachmittag haben wir bei einem Spaziergang die Umgebung unserer Wohnung erkundet.


Abends habe ich immer wieder in die Aurora App geschaut und auch mit meinem Smartphone den Himmel beobachtet. Irgendwann konnte ich tatsächlich von unserer Terrasse aus Nordlichter sehen, obwohl die Wahrscheinlichkeit nur bei 18 % lag!

Nun sind wir schnell ins Auto gestiegen, um näher ans Wasser zu kommen und eine weniger beleuchtete Stelle zu finden.


Danach waren die Polarlichter erst einmal verschwunden, so dass wir wieder zurückfuhren. Vor unserer Wohnung konnten wir sie dann noch einmal kurz und diesmal sogar mit bloßem Auge sehen. Das war ein tolles Erlebnis!
Morgens um 8:50 Uhr war der Himmel knallblau, ab dem Sonnenaufgang gegen 9:40 Uhr färbte er sich zartrosa. Es waren kaum Wolken zu sehen, so dass wir die Gelegenheit nutzten, um mit der Fjellheisen-Seilbahn auf den Storsteinen zu fahren. (Die Familienkarte kostete 700 NOK = 65,06 €.)
Die Sicht von oben war einfach unglaublich.

Zum Besuch des Storsteinen lohnt es sich auch diesen Beitrag zu lesen: https://www.nordlandblog.de/fotopoint-hotspot-tromso-storsteinen/.
Der Spielplatz war so tief im Schnee versunken, dass die Geräte unbenutzbar waren.
Da wir unser Parkticket vorher kaufen mussten und noch Zeit hatten, sind wir von hier aus zur Eismeerkathedrale gelaufen. Mit ihrer dreieckigen Form und der Anordnung der weiß ummantelten Betonplatten erinnert sie an Eisschollen. Bei einem Eintrittspreis von 70 NOK (6,50 €) pro Person verzichteten wir darauf hineinzugehen.


Danach sind wir zum Landschaftsschutzgebiet mit dem künstlich angelegten See Prestvannet gefahren, um einen guten Ort für die Sichtung von Nordlichtern zu erkunden. Die untergehende Sonne sorgte für warmes Licht. Auch die vereisten Äste der Bäume sahen in der Winterlandschaft wunderschön aus. Der See lag tief verschneit und zugefroren vor uns. Allerdings wollten wir auf ihm keinen Spaziergang riskieren, da es an den vorherigen Tagen wärmer war als die heutigen -9 Grad. Ausgestattet mit Leggings, Jeans und darüber meine Regenhose vom Fahrradfahren, Wanderstiefeln sowie langem Skihemd und dickem Wollpulli unter meiner Winterjacke musste ich nicht frieren. Einzig die Zehen wurden trotz dicker Socken etwas kalt.


Abends erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit Nordlichter zu sehen auf 28 %. Von daher machten wir uns wieder auf den Weg zum nahe gelegenen Prestvannet. Hier angekommen mussten wir allerdings feststellen, dass es doch eine Menge Lichter in der Umgebung gibt, was uns nachmittags nicht bewusst wurde. Trotzdem konnten wir die Polarlichter besser sehen als am Vortag.



Am Dienstag schneite es fast ununterbrochen. Die Sicht war entsprechend gering. Deshalb entschieden wir uns ins Zentrum zu fahren, um das Polaria zu besuchen. Dieses Museum wirkt von außen wie zusammengeschobene Eisschollen. Die Familienkarte kostete hier 575 NOK, was 53,28 € entspricht.

Innen gibt es verschiedene Aquarien. In ein Becken darf man hineinfassen und z. B. Seesterne und Seeanemonen berühren, wobei sich die Seeanemonen bei einem richtig ansaugen. Die Robben werden mehrmals am Tag öffentlich gefüttert. Begleitet wird dies von kleinen Vorführungen. Außerdem werden im Panoramakino interessante Filme u.a. zur Aurora Borealis (den Nordlichtern) und dem Leben in der Arktis gezeigt. Wir fanden den Besuch sehr lohnenswert.


Als wir nach draußen kamen, sahen wir gerade ein Hurtigruten-Schiff in den Hafen einlaufen. Im schon erwähnten Blog von Tamara und Daniel fand ich den Hinweis, dass man täglich zwischen 14:15 Uhr und 18:30 Uhr das Schiff kostenlos besuchen kann. Die Gelegenheit bot sich nun an. Lediglich eine von uns musste ihren Ausweis vorzeigen, damit wir alle eine Gästekarte bekamen. Zwei Decks konnten wir uns anschauen, auf den anderen waren die Kabinen untergebracht. Leider konnten wir uns keine anschauen.
Im Bug des Schiffes sind große Fenster vor denen drehbare Sessel stehen. Wenn man während der Fahrt hier einen Platz bekommt, hat man eine hervorragende Sicht.
Nach dieser Besichtigung sind wir erst einmal zurückgefahren, um später den ausgeliehenen Schlitten unserer Vermieterin im Charlottenlund Aktivitäts- und Freiluftpark auszuprobieren. In dieser riesigen Anlage gibt es u. a. Spielplätze, ein Hundeauslaufgebiet, Picknickplätze mit Feuerstellen, Hügel, die mit Schlitten und Snowboards befahren werden können und unterschiedlich breite Wege, auf denen wir viele Menschen mit Langlaufskiern gesehen haben. Etliche von ihnen wurden von ihren Hunden gezogen. Ein Kind hatte eine Art Roller. Anstelle der Räder war vorne ein lenkbarer kurzer Ski montiert und dahinter ein längerer zum Daraufstellen. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen.







Am Mittwoch war es bei uns stark bewölkt. Da uns die Wetter App anzeigte, dass sich die 55 km westlich gelegene Insel Sommarøy im Sonnenschein befindet, haben wir uns für einen Ausflug dorthin entschieden, wobei der Weg das Ziel war.


Die Strecke führte uns fast immer am Wasser entlang und bot fantastische Ausblicke.



Die meiste Zeit fuhren wir an der Küste der Insel Kvaløya entlang. Unterwegs bildeten sich an unserem Mietwagen Eiszapfen und die Rückscheibe fror sogar mehrfach während der Fahrt ein!

Über diese einspurige, durch eine Ampelanlage geregelte Brücke gelangten wir auf die Insel.

Der Mond begleitete uns den ganzen Tag. Von den meist roten oder gelben Holzhäusern mit Blick auf das Wasser waren wir ganz begeistert.
Nach einer Picknickpause mit heißer Schokolade machten wir uns auf den Rückweg, da die Sonne schon wieder untergegangen war.




Gegen 21 Uhr sind wir zum Folkeparken gefahren. Hier gibt es kaum Beleuchtung und zusätzlich liegt er am Wasser.
Die Helligkeit der Fotos ergibt sich durch die lange Belichtungszeit und den reflektierenden Schnee.
Am Donnerstag war es endlich so weit, dass wir zu Lola und den Schlittenhunden fuhren.

Auf dem Weg in Richtung Osten wurde die Landschaft immer winterlicher. Hinzu kam, dass wir einen wunderschönen Tag mit blauem Himmel und Sonnenschein erwischt hatten.


Nach unserer Ankunft im Tromsø Golfclub bei Breivikeidet sind wir als Erstes zusammen mit Lola zu den Alaskan Huskys gegangen. Rüden und Hündinnen haben ihre Hundehütten getrennt voneinander.


Die jungen Hunde sind gemeinsam in einem Gatter untergebracht. Zu den 6 Monate alten Hunden durften wir hineingehen, mussten aber unsere Taschen davor lassen, weil die Tiere noch sehr verspielt sind und an einem hochspringen wollten. Die noch jüngeren Hunde haben wir uns aus diesem Grund nur von draußen angeschaut.

Die Fellfarbe der Hunde ist ganz unterschiedlich. Manche von ihnen haben zwei verschiedenfarbige Augen. Diese Hunderasse ist extrem lieb. Sie wollten alle von uns gestreichelt werden, was wir natürlich auch ausgiebig gemacht haben.



Direkt hinter den Hunden befindet sich der Golfplatz, auf dem man im Sommer rund um die Uhr einlochen kann, weil die Sonne nicht untergeht.

Nach dem Besuch bei den Hunden haben wir unter Leitung von Lola die Gegend auf Langlaufskiern kennengelernt. Für Lotta und Noah war es das erste Mal auf Skiern. Laura und ich standen vorher noch nie auf Langlaufskiern. Es ging erstaunlich gut und machte riesigen Spaß.






Als wir eine Stunde später zurückkamen, hatten wir alle Hunger. Gut, dass wir ein Picknick dabeihatten. Durch die großen Fenster konnten wir die Rückkehr einer Hundeschlittentour beobachten.
Hier befindet sich in den Sommermonaten die Driving Range des Golfclubs.

Nun zogen wir uns für unsere Tour um. Wir bekamen Anzüge, spezielle Stiefel, dicke Fausthandschuhe und jeweils eine Kopflampe. Anschließend erklärte uns Lola, wie wir die Schlitten fahren müssen und was dabei zu beachten ist. Dann ging unsere Privattour los. Lola fuhr mit Lotta und Noah auf einem Schlitten voraus, Laura und ich mit dem 2. hinterher. Wenn man zu zweit fährt, sitzt immer eine Person, während die 2. dahinter steht. Ich wollte als Erstes lenken, wobei das die Hunde eigentlich von ganz allein gemacht haben. Meine Aufgabe bestand vielmehr darin, immer rechtzeitig zu bremsen, damit genügend Abstand zwischen den beiden Schlitten vorhanden ist und auch dafür zu sorgen, dass die Leinen immer gestrafft sind. Die Hunde sollen ja auch alles unbeschadet überstehen.

Jeder Schlitten hat zwei Bremsen: die eine benutzt man während der Fahrt, um die Geschwindigkeit zu reduzieren, die andere, sehr viel kräftigere, um anzuhalten. Bei kleinen Steigungen hilft die stehende Person den Hunden, indem sie den Schlitten anschiebt. Die Hände sind dabei immer am Schlitten. Anschließend springt man wieder auf.
Die Schlittenfahrt hat riesigen Spaß gemacht. Im Stehen hatte ich das Gefühl selbst aktiv zu sein. Dabei blieben die Füße auch warm, weil sie eine Aufgabe hatten. Das Gesicht wurde allerdings eisig kalt. Das Sitzen wiederum hatte den Vorteil, dass man dabei Fotos machen konnte und das Gesicht wärmer war, dafür wurden die Füße eher kalt.
Während unserer Tour ging die Sonne unter. Durch den leuchtenden Schnee konnten wir trotzdem noch gut sehen, so dass ich meine Kopflampe nicht benutzt habe.

Tausend Dank an dich Lola, dass du uns dieses einmalige Erlebnis ermöglicht hast! Zum Ausklang dieses wunderschönen und ganz besonderen Tages haben wir uns noch Lolas Zuhause angeschaut.
Die anschließende Rückfahrt ging zügig, da auch kaum andere Fahrzeuge unterwegs waren.
Ich finde es hier viel weniger anstrengend im Dunkeln zu fahren als in Deutschland, was wahrscheinlich an dem leuchtenden Schnee liegt.
Nach diesem erfüllten Tag an der frischen Luft waren wir alle sehr glücklich, aber auch ziemlich fertig.
So wird hier die Post gebracht:

An unserem letzten Tag lockte die Sonne, so dass wir mit dem Schlitten zum Folkeparken gefahren sind, wo wir einen langen Spaziergang am Wasser entlang gemacht haben und sogar die Brücke zum Festland und die Eismeerkathedrale in der Ferne sehen konnten. Die Sonne kam zum ersten Mal über die Berge und verzauberte alle mit ihren Strahlen.









Mit diesen praktischen Schlitten haben wir mehrfach Personen gesehen. Man schiebt sie im Stehen und kann mit einem Fuß Schwung geben oder sich bergab hinten daraufstellen. Vorne kann sich jemand hinsetzen oder man platziert da seine Einkäufe.

Am späten Nachmittag sind wir noch einmal ins Zentrum gefahren. Vom Hafen aus bot sich uns um 17:15 Uhr dieser Blick.

Das Trollmuseum ist mit Tabletts zur interaktiven Nutzung ausgestattet, enttäuschte uns aber trotzdem, da uns die in der Stadt verteilten Trolle besser gefielen. Die Familienkarte kostete für dieses sehr kleine Museum 450 NOK (41,67 €).



Nach dem Verlassen des Museums, wollte ich unbedingt noch einmal Fotos am Wasser machen. Dabei fielen mir die Nordlichter, die ich fotografiert habe, erst einmal gar nicht auf und das, obwohl ich immer nach ihnen Ausschau gehalten habe!!!

Da die Tromsø Kathedrale innen erleuchtet war, wollte ich sie mir auch anschauen. Bevor ich die Tür öffnete, hörte ich Musik von drinnen. Als Noah und ich eintraten, stellten wir fest, dass hier anscheinend gerade eine Probe stattfand. Die Musik und auch der Gesang hörten sich toll an, so dass wir einen Moment Platz nahmen und lauschten.


Mit Lola waren wir in der Tiger Sushi Bar zum Abendessen verabredet, wo es ein leckeres Büfett gab.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir anschließend die Sprungschanzen Hoppbakke. Von hier hatten wir auch wieder einen tollen Blick auf die Bucht und die Lichter der Stadt.
Die Bäume auf dem Weg waren mit glitzerndem Schnee und Eis bedeckt. Dazu leuchtete der fast volle Mond.



Vor der Reise hatte ich mir ja so meine Gedanken darüber gemacht, wie das hier mit dem Autofahren sein würde und wie ich mit dem Schnee und Eis auf der Fahrbahn klarkommende würde. Die Straßen wurden zwar teilweise gekehrt, aber nie wirklich vom Schnee befreit. Salz zum Streuen wird anscheinend nicht verwendet. Mit manchen Kehrfahrzeugen wird die Schnee- und Eisdecke gleichzeitig aufgeraut. Dank der Spikes fühlte ich mich zu jeder Zeit absolut sicher. Allerdings war es manchmal aufgrund der Schneemenge schwierig, die Abgrenzung der Fahrbahn zum Gehweg zu erkennen.
Täglich mussten wir unser Auto entweder von Schnee oder Eis, manchmal auch von beidem, befreien. Kratzer und ein handlicher Schneefeger waren zum Glück im Auto vorhanden. Die Lüftung arbeitete auch gut, so dass der Wagen recht schnell fahrbereit war. Allerdings passierte es einmal, dass die Frontscheibe bei der Einfahrt in den Tunnel plötzlich derart von außen gefror, dass ich kurzfristig kaum etwas sehen konnte. Auch von daher war es praktisch, möglichst im Tunnel zu parken, damit dies anschließend nicht wieder passierte und man zudem das Auto nicht wieder freikratzen musste.



Auffallend war, dass es sehr viele Zebrastreifen gibt, die man allerdings nur aufgrund der Schilder erkennen konnte. Entsprechende Straßenbemalung scheint es nicht zu geben und würde aufgrund des Schnees auch nicht gesehen werden. Hier halten wirklich immer alle an. Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, achten fast immer darauf, dass sie gut gesehen werden. Sie tragen Leuchtbänder um den Oberkörper und teilweise zusätzlich noch an den Armen. Manche haben außerdem Lampen dabei. Das wäre bei uns im Dunkeln auch äußerst hilfreich. Wir haben uns entsprechende Leuchtbänder gekauft.

Die Woche im hohen Norden war so schön und die Winterlandschaft etwas ganz Besonderes, dass ich mir gut vorstellen kann, noch einmal zu dieser Jahreszeit in Richtung des Polarkreises zu reisen.
Sehr praktisch und äußerst angenehm fand ich in diesem Urlaub, dass wir kein Geld tauschen mussten, sondern alles mit der Karte bezahlen konnten.
